Die Entscheidung zwischen einer Generalsanierung der Eichendorffschule und einem Neubau löste in der Gemeinde Veitshöchheim intensive Diskussionen aus. Ursprünglich lagen die geschätzten Kosten für die Sanierung bei 17 Millionen Euro, doch diese Summe stieg bis auf fast 50 Millionen Euro. Angesichts dieser Entwicklung schlug der ehemalige SPD-Gemeinderat Dieter Leimkötter vor, die Möglichkeit eines Neubaus zu prüfen, und verwies auf den kürzlich für 28 Millionen Euro fertiggestellten Neubau eines Gymnasiums im Landkreis Haßberge. Er argumentierte, dass die aus verschiedenen Bauabschnitten von 1965 bis 2004 bestehende Schule architektonisch keine Glanzleistung sei und die Mängel nicht allein durch Renovierung zu beheben wären.
Trotz dieser Bedenken entschied sich Bürgermeister Jürgen Götz nach erneuter Prüfung für die Sanierung als die wirtschaftlichere und nachhaltigere Option. Das Projekt wurde 2019 europaweit ausgeschrieben und die Planung von GKT & Partner aus Würzburg übernommen. Die Planung beinhaltete auch einen Neubau für die Kinderbetreuung und wurde an neue Anforderungen, wie den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2026, angepasst.
Ein Teilabriss und Neubau wurde zwar in Erwägung gezogen, aber von der Regierung von Unterfranken, die Hauptfördergeber für Schulprojekte ist, aus wirtschaftlichen Gründen abgelehnt, wenn Fördermittel in Anspruch genommen werden sollten. Ein weiterer Faktor war die ungewisse Verfügbarkeit eines geeigneten Grundstücks, da der Landkreis Würzburg erst seit 2021 plant, die Rupert-Egenberger-Schule zu schließen und noch nicht entschieden ist, ob das Grundstück der Gemeinde zum Verkauf angeboten wird.
Die Kostenentwicklung für das Bauen in Deutschland, die zwischen 2015 und 2019 bei etwa 15 Prozent lag, stieg bis 2023 um 40,6 Prozent an. Dieser Anstieg sowie unvorhergesehene Ereignisse wie die Corona-Pandemie und der Ukrainekrieg beeinflussten das Kostenkonzept erheblich. Die Architekten hatten ursprünglich 30 Millionen Euro für das Gesamtprojekt der Eichendorff-Schule angesetzt, doch unter Berücksichtigung des gestiegenen Baupreisindexes belaufen sich die aktuellen Kosten nun auf 49,1 Millionen Euro.
Vergleicht man die Kosten mit dem Neubau des Gymnasiums in Ebern, der inflationsbereinigt heute bei etwa 40 Millionen Euro läge, und addiert die Kosten für den Neubau der Kinderbetreuung sowie weitere geplante Bauvorhaben, würde ein Neubau in Veitshöchheim insgesamt teurer werden.
Die detaillierte Kostenberechnung für den Neubau der Kinderbetreuung beläuft sich auf 14,4 Millionen Euro und wurde bereits von der Regierung von Unterfranken genehmigt. Somit stellt die Generalsanierung mit Anbau eine wirtschaftlich und nachhaltig überlegene Lösung dar. Dieser Projektüberblick wurde von unserem Autor des Originalartikels zusammengetragen.