Bau-Apps: Warum Speziallösungen den Markt dominieren

Mobile Anwendungen haben den Arbeitsalltag vieler Bauunternehmer und Handwerker grundlegend verändert. In einer Branche, in der Flexibilität und Effizienz besonders wichtig sind, haben sich Apps als unabdingbare Werkzeuge herausgestellt. Eine Studie des Düsseldorfer Marktforschungsinstituts BauInfoConsult untersucht, welche App-Kategorien besonders beliebt sind und welche Berufsgruppen in der Baubranche den größten Nutzen daraus ziehen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Bauakteure tendenziell selektiv spezialisierte Apps nutzen, während umfassendere Superapps weniger Anklang finden.

Das Spektrum der verfügbaren Apps in der Bauwirtschaft ist breit und reicht von Zeiterfassungs-Tools über Bautagebuch-Apps bis hin zu komplexen Dispositionssystemen. Diese Anwendungen zielen darauf ab, spezifische Herausforderungen im Bauprozess zu bewältigen und die Digitalisierung der Branche zu fördern. Es zeigt sich jedoch, dass die Nutzer vor allem bewährte und spezielle Apps bevorzugen anstatt komplexerer Lösungen, die mehrere Funktionen integrieren.

Besonders Kalkulationshilfen und Baustellendokumentations-Apps sind in der Baubranche weit verbreitet. Kalkulations-Apps ermöglichen schnelle und unkomplizierte Berechnungen direkt auf der Baustelle, was sie zu einer effektiven Lösung für alltägliche Aufgaben macht. Baustellendokumentations-Apps wiederum erleichtern Bauleitern und Handwerkern die Erfassung und Dokumentation des Baufortschritts direkt vor Ort. Trotz ihrer etwas komplexeren Natur sind sie aufgrund der Konzentration auf eine Kernfunktion beliebt.

Im Gegensatz zu anderen Industrien, in denen Superapps zunehmend populär werden, setzt die Bauwirtschaft weiterhin auf spezialisierte Einzelanwendungen. Die Studie betont, dass Bauakteure bevorzugt Apps nutzen, die sie bei spezifischen Aufgaben unterstützen. Diese spezialisierten Anwendungen passen besser zu den Arbeitsweisen und Bedürfnissen der Branche.

Für Entwickler und Anbieter von Bau-Apps ergibt sich daraus eine klare Marschrichtung: Statt den Fokus auf die Entwicklung von umfassenden Superapps zu legen, sollten sie praktische und leicht bedienbare Spezialanwendungen anbieten. Diese treffen nicht nur den Bedarf der Bauakteure besser, sondern lassen sich auch einfacher entwickeln und vermarkten.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Bauwirtschaft in ihrer digitalen Entwicklung zwar voranschreitet, die Nutzer jedoch eine klare Präferenz für einfache und spezialisierte Lösungen zeigen. Anbieter, die diesen Trend erkennen, können ihre Produkte gezielt an die Bedürfnisse der Branche anpassen und dadurch ihren Marktanteil signifikant steigern.