Neue Bundesinitiative für kostengünstigeren Wohnungsbau

Die Bundesregierung hat Maßnahmen eingeleitet, um das Bauen in Deutschland preiswerter und effizienter zu machen. Hierzu hat das Bauministerium einen Leitfaden herausgegeben, der es Planern und Bauherren ermöglicht, sich auf niedrigere Baustandards zu einigen, ohne dabei die Sicherheit zu kompromittieren. Der Leitfaden umfasst Empfehlungen, wie rechtssichere Vereinbarungen über niedrigere Baustandards getroffen werden können und bietet Beispiele für Vereinfachungen, etwa bei Geschossdecken, Steckdosen und Leitungen oder der Zimmertemperatur.

Die Wohnungsbauverbände hatten zuvor bemängelt, dass oft nach einem Goldstandard gebaut wird, aus Angst vor rechtlichen Problemen. Dies führte zu überhöhten Baukosten. Als Reaktion darauf hat die Bundesregierung den Gebäudetyp E eingeführt, wobei E für einfach oder experimentell steht. Dies ermöglicht es den Vertragspartnern, von teuren Standards abzuweichen, was den Bau kostengünstiger macht. Der Verzicht kann den Bau eines Kellers, die Anzahl der Balkone oder die Lärmschutzvorkehrungen betreffen.

Andrea Gebhard, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer, lobte diese Initiative, da sie den Bau- und Sanierungsprozess beschleunigen, kostengünstiger und ressourcenschonender machen kann. Ebenso unterstützt Tim-Oliver Müller, Geschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, die Einführung des Gebäudetyp E als wichtigen Ansatz für bezahlbaren Wohnraum in Deutschland.

Die Bundesregierung plant zudem ein „Bau-Turbo-Paket“, um das Bauen schneller und bezahlbarer zu machen, welches auch die Einführung des Gebäudetyps E beinhaltet. Bund und Länder haben sich auf einen Pakt zur Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsprozessen geeinigt. Dieser Pakt soll es ermöglichen, in Gebieten mit hohem Bedarf schnell Bauvorhaben zu planen und umzusetzen, um Baulücken zu schließen, Dächer zu bebauen oder brachliegende Flächen in Wohnraum umzuwandeln. Auch der Abbau von Bürokratie ist vorgesehen.

Dieser Artikel basiert auf Informationen von der dpa und wurde von Jan Woitas verfasst.