Bayern plant neue Unikliniken trotz steigender Baukosten

Trotz der steil ansteigenden Baukosten bekräftigt die Staatsregierung ihr Engagement für den Bau der Universitätskliniken in München-Großhadern, Würzburg und Augsburg. Dies bestätigte Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) auf eine Anfrage hin. Es bleibt jedoch offen, wie die Finanzierung der Milliardenprojekte realisiert werden soll.

Geplant ist, dass die drei neuen Großkrankenhäuser bis Mitte bzw. Ende des nächsten Jahrzehnts ihren Betrieb aufnehmen. „Beste Infrastruktur für beste Medizin“ sei das Ziel, und man sei gut im Zeitplan, so Blume. Der Standort für den Neubau der Uniklinik in Augsburg wird bald öffentlich festgelegt, und im nächsten Jahr starten die ersten Grobplanungen. Bei den Projekten in Großhadern sowie den Kopfkliniken und dem Zentrum Frauen-Mutter-Kind in Würzburg ist man bereits weiter fortgeschritten. Diese Vorhaben sollen noch dieses Jahr dem Haushaltsausschuss des Landtages präsentiert werden.

Für die Finanzpolitiker sowohl der Regierung als auch der Opposition könnten diese Projekte schwer verdaulich sein. Aktuelle Schätzungen aus München gehen von Gesamtbaukosten von über zehn Milliarden Euro aus, eine Summe, die offiziell nicht bestätigt wird, um keine Hinweise für potenzielle Bieter zu liefern. Tim Pargent, der finanzpolitische Sprecher der Grünen, sieht die Probleme als nicht unerwartet an, insbesondere in Großhadern, wo das teuerste der drei Projekte entsteht.

Wissenschaftsminister Blume räumt ein, dass man, ähnlich wie jeder Hausbauer, mit steigenden Kosten konfrontiert ist. Es werden neue Bauweisen außerhalb des staatlichen Hochbaus geprüft, und die Gründung einer eigenen Baugesellschaft könnte eine mögliche Lösung sein. Finanzminister Albert Füracker (CSU) sieht in möglichen Abstrichen einen weiteren Weg, um die Projekte zu realisieren. Die Regierung hält an ihren Zusagen fest, muss aber Prioritäten setzen, die den verfügbaren Mitteln entsprechen.

Zuletzt wurden bei mehreren großen Staatsbauvorhaben deutliche Kostensteigerungen verzeichnet, wie bei der Sanierung des Augsburger Staatstheaters, wo die Kosten um 77 Millionen Euro auf etwa 417 Millionen anstiegen. Auch der Neubau des Strafjustizzentrums in München verzögert sich weiter und wird voraussichtlich noch teurer. Beim neuen Münchner Konzerthaus wurden aufgrund hoher Kostenprognosen neue Planungen angeordnet, um die Kosten auf 500 Millionen Euro zu beschränken.

Bernhard Pohl, stellvertretender Vorsitzender des Haushaltsausschusses (Freie Wähler), fordert eine effizientere und kostengünstigere Vorgehensweise im staatlichen Hochbau, um Bayern vor schweren Zeiten zu schützen. Die Haushaltspolitiker werden daher genau darauf achten, dass die Kosten für die drei Großkrankenhäuser im vertretbaren Rahmen bleiben. Der Autor des Originalartikels ist in diesem Kontext nicht genannt.