OWG kämpft: Hohe Baukosten bedrohen bezahlbaren Wohnraum

Die Oberurseler Wohnungsgenossenschaft (OWG) durchlebt momentan eine herausfordernde Phase, geprägt von stark gestiegenen Baukosten, hohen Zinsen und einem Mangel an Fachkräften. Diese Faktoren haben dazu geführt, dass der Neubau von bezahlbaren Wohnungen nahezu unmöglich geworden ist. Die OWG hat in den letzten Jahren nur wenige neue Wohnprojekte umgesetzt, darunter 60 Wohnungen in Kronberg-Oberhöchstadt, die im Frühjahr dieses Jahres bezugsfertig wurden. Weitere Neubauten, insbesondere in Oberursel, sind derzeit nicht geplant, da die Diskrepanz zwischen den Bau- und Finanzierungskosten weiterhin besteht.

Der Wohnungsmarkt in Deutschland, speziell im Hochtaunuskreis, erlebt einen deutlichen Rückgang an Baugenehmigungen, was die schwierige Lage weiter verschärft. Dies führt zu einer Stagnation im Bauwesen, was wiederum in höhere Mieten resultieren könnte, da die Kosten für Neubauprojekte nicht mehr tragbar sind. Laut Birgit Welter, der Vorsitzenden der OWG, müssten für wirtschaftlich tragfähige Neubauprojekte Mieten von 18 bis 20 Euro pro Quadratmeter veranschlagt werden, was weit über den derzeitigen Durchschnittsmieten der Genossenschaftsmitglieder liegt.

In der Alexander-Hess-Straße in Oberursel werden derzeit 34 Wohneinheiten umfassend saniert und modernisiert. Diese Modernisierungen umfassen unter anderem den Austausch alter Gasöfen und Gasetagenheizungen durch Wärmepumpen und Solarthermieanlagen, um den Anforderungen an eine zukünftige klimaneutrale Beheizung gerecht zu werden. Diese Maßnahmen sind kostspielig, aber notwendig, um langfristig Energiekosten zu senken und gesetzliche Vorgaben zu erfüllen.

Die OWG sieht sich in der Verantwortung, die Mieten moderat zu halten, steht jedoch vor der Herausforderung, die steigenden Kosten für Instandhaltung und Modernisierung zu decken. Dies könnte zukünftig zu höheren Mietanpassungen führen, um die wirtschaftliche Stabilität der Genossenschaft zu gewährleisten. Einige Mieter haben bereits Widerstand gegen diese unvermeidlichen Erhöhungen gezeigt, was die schwierige Balance zwischen Kostenmanagement und Mieterzufriedenheit unterstreicht.

Die OWG bleibt optimistisch, dass sich langfristig Lösungen finden lassen, die sowohl wirtschaftlich tragfähig als auch sozial verträglich sind. Doch bis dahin müssen sowohl Mieter als auch die Genossenschaft mit einer angespannten Situation umgehen, die durch externe wirtschaftliche Faktoren weiter kompliziert wird. Der Autor des Originalartikels ist jp.

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