Gröner: Baugrund, nicht Baukosten treiben Mieten

Christoph Gröner, einer der bekanntesten Bauherren Deutschlands, hat zwar seinen geschäftlichen Sitz in Berlin, doch hat er seit zwei Jahren dort kein neues Projekt mehr gestartet. Trotz seiner großzügigen Spende an die Berliner CDU im Jahr 2020, erklärte Gröner sich kürzlich zu einem überzeugten Sozialdemokraten. Diese scheinbare Diskrepanz löste er in einem Gespräch auf.

Mit Blick auf die Herausforderungen des ökologischen Bauens und die steigenden Baukosten betont Gröner, dass nicht die Baukosten allein das Wohnen unbezahlbar machen, sondern vor allem die Grundstückspreise. Er beleuchtet die Preisentwicklungen in verschiedenen deutschen Städten und stellt fest, dass in München und Hamburg die Grundstückspreise besonders hoch sind, während in Leipzig das Land noch erschwinglicher ist.

In Berlin, wo Gröner seit 2010 baut, haben sich die Preise für Baugrund innerhalb von 15 Jahren nahezu verzehnfacht, wodurch die Mieten im Neubau erheblich gestiegen sind. Er sieht die Schuld für die hohen Kosten nicht beim Bauen selbst, sondern bei den hohen Preisen für Grundstücke, die durch Spekulation in die Höhe getrieben werden. Als Beispiel nennt er den Steglitzer Kreisel, bei dem unzufriedene Käufer gegen den neuen Eigentümer klagen.

Gröner berichtet, dass seine Firma seit 2021 aufgrund der explodierenden Grundstückspreise keine neuen Projekte mehr in Berlin begonnen hat. Er betont, dass die Kaufkraft der Einwohner einer Stadt entscheidend für die Immobilienpreise ist und dass Berlin im Vergleich zu anderen europäischen Städten eine niedrige Kaufkraft aufweist.

In Bezug auf die Energieeffizienz im Wohnungsbau spricht sich Gröner für Geothermie aus und kritisiert gleichzeitig geplante Umstellungen auf Luft-Luft-Wärmepumpen oder Split-Klimaanlagen als nicht bezahlbar und nicht tragbar für das Stromnetz.

Obwohl er 2020 eine hohe Summe an die CDU gespendet hat, bezeichnet sich Gröner als Sozialdemokrat und erklärt seine Spende als Unterstützung für eine bürgerliche Klasse in Berlin. Er kritisiert die politische Lage in Berlin und schlägt vor, mehr Wohnraum durch eine bessere Nutzung vorhandener Ressourcen und schnelleres Baurecht zu schaffen, beispielsweise durch Überdeckung von Autobahnen.

Abschließend betont Gröner die Notwendigkeit, den Wohnungsbau von ideologischen Diskussionen zu lösen und durch einen Masterplan schnell mehr Wohnraum zu schaffen, um politische Extreme zu vermeiden und Demokratie sowie Freiheit zu bewahren.

Für Feedback oder Anmerkungen können Leser sich gerne an die Redaktion wenden. Der Autor des Originalartikels ist Christoph Gröner.

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