Das Wohnen, ob zur Miete oder zum Kauf, gestaltet sich zunehmend als finanzielle Hürde, insbesondere in begehrten Wohnlagen, wo günstiger Wohnraum einem Glücksgriff gleichkommt. Eine Entspannung des Marktes durch ein umfangreicheres Angebot ist zwar denkbar, doch auch beim Neubau treiben hohe Zinsen, Materialknappheit und Fachkräftemangel die Preise in die Höhe. Eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) liefert nun Ansätze, wie Bauherren dennoch Kosten einsparen können.
Einsparungen sind möglich, indem man Abstriche bei der Wohnfläche macht, so das IW. Auch wenn diese Vorschläge einen guten Startpunkt bieten, zeigt die komplexe Realität des Bauwesens, dass solche Maßnahmen allein oft nicht genügen. Der Beitrag beleuchtet, wie Bauherren Kosten reduzieren können, ohne dabei Qualität und Nachhaltigkeit des Bauprojekts zu beeinträchtigen.
Angesichts steigender Baukosten wird intensiv nach Lösungen gesucht. Einfachere Wohnungsausstattungen können bis zu 15 Prozent günstiger sein, und der Verzicht auf Zusätze wie Keller oder Gästetoilette kann weitere drei Prozent einsparen. Laut IW lässt sich durch den Verzicht auf einen Stellplatz sogar bis zu acht Prozent der Kosten sparen. Der Verzicht auf Wohnfläche erweist sich als signifikantester Einsparfaktor und führt zu deutlich niedrigeren Preisen pro Wohneinheit. Diese Maßnahmen bieten zwar Einsparpotenzial, reichen jedoch oft nicht aus, um den steigenden Baukosten effektiv entgegenzuwirken.
Eine weitere Option ist die Reduktion des Baulandpreises. Falls Kreise und Kommunen auf ihre zehn Prozent verzichten würden, könnten Wohnungen und Häuser preiswerter angeboten werden. Doch angesichts politischer Widerstände gegen Neubauten ist auch dies nicht die endgültige Lösung. Vielmehr richtet sich der Fokus auf Nachverdichtungen, Sanierungen, serielle Sanierungen, Renovierungen und Aufstockungen. Auch wenn Förderungen in der Diskussion stehen, sollten diese nur als Unterstützung und nicht als alleinige Lösung angesehen werden.
Die Notwendigkeit, den Wohnraummangel zu bekämpfen, wird durch den Bedarf an 400.000 neuen Wohnungen jährlich bis 2050 unterstrichen. Dieser Bedarf ergibt sich aus demografischen Veränderungen, Urbanisierung und veränderten Lebensformen. Hier bietet der Value-Engineering-Ansatz eine Methode, um kosteneffiziente und nachhaltige Wohnlösungen zu entwickeln. Dabei werden Funktionen maximiert und Kosten minimiert, ohne Qualität, Leistung oder Kundenanforderungen zu beeinträchtigen. Im Wohnungsbau führt das zu substantiellen Einsparungen durch innovative Planung, Materialauswahl und Bauprozesse.
Leider ist der Schwerpunkt auf Value Engineering, insbesondere im Bereich der Gebäudetechnik, in den letzten Jahren verloren gegangen. Die Gesamtkosten für Gebäudetechnik sind aufgrund verschiedener Faktoren gestiegen. Bauherren sollten daher gerade die Gebäudetechnik kritisch prüfen und weniger technikintensive Lösungen in Betracht ziehen. Eine Optimierung der Grundrisse, besonders bei Bestandsimmobilien, und ein kritischer Blick auf Normen können ebenfalls zu Kosteneinsparungen führen, ohne dass die Qualität darunter leidet.
Dr. Peter Burnickl von der Pro Bauherr GmbH hat es sich zur Aufgabe gemacht, nachhaltige, optimierte und wirtschaftliche Gebäude zu fördern. Als Ingenieur, Projektentwickler und Bauträger kennt er die Branche genau und hilft Bauherren dabei, alle Einsparpotenziale voll auszuschöpfen. Weitere Informationen finden Sie unter https://www.pro-bauherr.com/.