In Hessen könnte schon bald das sogenannte Hessengeld für junge Familien fließen, die sich den Traum von den eigenen vier Wänden erfüllen wollen. Finanzminister Alexander Lorz (CDU) hat in einem Interview mit der dpa angekündigt, dass die erste Auszahlung des Fördergeldes möglicherweise im Herbst dieses Jahres erfolgen kann. Angesichts der aktuellen Lage mit steigenden Zinsen und Baukosten soll das Hessengeld insbesondere Familien beim Erwerb einer Wohnung oder eines Hauses unterstützen. Geplant ist eine Summe von 10.000 Euro pro Käufer und zusätzliche 5.000 Euro pro Kind.
Die genaue Zahl der potenziellen Empfänger ist zwar noch unbekannt, doch Lorz verweist auf den Immobilienmarktbericht Deutschland, der für 2022 rund 35.000 Käufe von Eigenheimen und Eigentumswohnungen in Hessen verzeichnet. Man geht davon aus, dass etwa zwei Drittel dieser Käufe als Ersterwerb in Frage kommen könnten, was die Schätzung von mehr als 20.000 Empfängern pro Jahr stützt.
Die Landesregierung strebt einen Kabinettsbeschluss bis Ende April an und will bis zum Sommer alle Details der Förderung ausarbeiten. Das ambitionierte Ziel ist es, im Herbst die ersten Anträge bearbeiten zu können. Neben der Unterstützung von Neubauten und Bestandsimmobilien, könnte das Hessengeld auch Wohngruppen und Baugenossenschaften zugutekommen. Langfristig ist geplant, sich für eigene Freibeträge bei der Grunderwerbsteuer auf Bundesebene einzusetzen.
Kritik kommt auch aus den Reihen der Opposition. Während die Grünen das Projekt als teuer und mit begrenztem Effekt beschreiben, begrüßt die FDP das Ziel der Entlastung, warnt aber vor einer Überbürokratisierung. Der Bauindustrieverband Hessen-Thüringen sieht in dem Hessengeld lediglich einen Schritt zur Lösung der Probleme auf dem Wohnungsmarkt und fordert vielfältige Maßnahmen zur Kostenreduktion beim Bauen.
Der Artikel stammt von dem Autor des Originalartikels.