Ein neuer Akteur betritt die Bühne in Eching, mit dem Ziel, erschwinglichen Wohnraum anzubieten. Die „Siegfried Krimmer Stiftung“ strebt an, Wohnungen für maximal zehn Euro pro Quadratmeter zur Verfügung zu stellen, rund 30 Prozent unter dem ortsüblichen Mietpreis.
Die Stiftung hat sich der Förderung des Wohlfahrtswesens verschrieben, insbesondere durch die Bereitstellung, Schaffung und Pflege von Wohnraum und Wohnprojekten unterhalb der ortsüblichen Marktmiete für Personen mit seelischen und körperlichen Behinderungen oder Bedürfnissen.
Bereits im Besitz der Stiftung sind zwei Wohnblöcke im Ortszentrum an der Bahnhofstraße. Ein Neubau ist auf einem ehemaligen Lagergelände außerhalb des Ortes an der Straße Richtung Kreuzhof geplant. Überlegungen, das Gebiet vom Ortsrand bis zum Lagergelände zu erschließen, scheinen nun konkrete Formen anzunehmen.
Es gibt keine formalistischen Anforderungen, um eine Wohnung in der Stiftung zu mieten, sagt der Stiftungsvorstand Alexander Struve. Die Stiftung, die erst vor wenigen Wochen zugelassen wurde, hat bereits genaue Richtlinien festgelegt. Diese werden demnächst auf der Website der Stiftung, siegfried-krimmer-stiftung.de, veröffentlicht. Ein wichtiges Kriterium ist „die Hilfsbedürftigkeit“, die auf finanziellen oder gesundheitlichen Einschränkungen beruhen kann.
Das angestrebte Ziel ist ein Mietpreis, der rund ein Drittel unter den ortsüblichen Preisen liegt. Aktuell sollten die zehn Euro nicht überschritten werden, so Struve. Die 20 Wohnungen an der Bahnhofstraße sind bereits größtenteils nach diesen Kriterien vermietet. Bei Neuvermietungen gelten die Richtlinien der Stiftung.
Weitere elf Wohnungen wurden bereits aus dem Stiftungsvermögen an der Oberen Hauptstraße erworben. Ein mittelfristig geplanter Neubau auf dem bisher verpachteten Lagerplatz würde dann weiteren Wohnraum zur Verfügung stellen. Darüber hinaus hat die Stiftung vor, weiterhin neue Wohnungen zu bauen, betont Struve. Neben Wohnimmobilien gehören auch verschiedene Gewerbeimmobilien zum Stiftungsvermögen, deren Erträge ebenfalls der Stiftung zugutekommen.
Die „Siegfried Krimmer Stiftung“ ist nach dem Echinger Bauunternehmer Siegfried Krimmer benannt, der 1946 sein Unternehmen gründete. Die Firma wurde 1994 liquidiert und Krimmer starb 2016. Die Stiftung wurde von seiner zweiten Ehefrau Maria eingerichtet, die ihr gesamtes Vermögen in die Stiftung einbrachte. Mit der Stiftung wollte sie „meinem lieben Mann ein Denkmal setzen“, so ihre Widmung.
Ursprünglich war die Stiftung in Oberschleißheim geplant, wo Maria Krimmer herkam und wo das Paar viele Jahre zusammen verbracht hatte. Nach einem Streit mit dem Rathaus wurde die gesamte Stiftung jedoch nach Eching verlegt.
Alexander Struve, der über 30 Jahre für die Krimmers gearbeitet hat, ist der einzige Vorstand der Stiftung. Der gerade konstituierte Stiftungsrat besteht aus Martin Stix als Vorsitzendem, Karl Knoll als Stellvertreter und Christian Jalsevec als Schriftführer.
Bewerbungen mit vollständigen Unterlagen können jederzeit an info@siegfried-krimmer-stiftung.de eingereicht werden. Weitere Informationen und Anforderungen werden demnächst auf der Webseite siegfried-krimmer-stiftung.de veröffentlicht. Der Autor dieses Originalartikels ist ungenannt.