Nachdem sich der Gründer René Benko von der Immobiliengruppe Signa zurückgezogen hat, steht das Unternehmen vor einer Umstrukturierung. Aufgrund hoher Baukosten und steigender Zinsen ist das Unternehmen finanziell belastet. Die Unternehmensgruppe, die in Schwierigkeiten steckt, beabsichtigt, in diesem Monat einen Plan für die Restrukturierung zu präsentieren.
Arndt Geiwitz, ein Experte für Sanierungen und der neue Vorsitzende des Beirats und des Gesellschafterkomitees von Signa, wird sich während der Umstrukturierung um die Interessen der Benko Privatstiftung kümmern, die größter Anteilseigner von Signa bleiben soll. Benko, ein Großinvestor aus Tirol, übergab die Leitung der Gruppe, zu der auch renommierte Immobilien wie das Chrysler Building in New York und die deutsche Kaufhauskette Galeria gehören, nachdem er das Vertrauen wichtiger Mitgesellschafter verlor.
Wie viele Immobilienunternehmen ist auch Signa aufgrund hoher Baukosten und erhöhter Zinsen unter Druck. Größere Bauprojekte, wie beispielsweise der Elbtower in Hamburg, sind derzeit auf Eis gelegt. Die Tochtergesellschaft Signa Sports United, die im Sportartikelhandel tätig ist, musste vor kurzem Insolvenz anmelden.
Ein Insider enthüllte, dass die angeschlagene Signa-Gruppe bei fast allen renommierten österreichischen Banken Kredite hat. Das gesamte Engagement der Finanzinstitute beläuft sich auf etwa 2,2 Milliarden Euro, so eine Quelle. Die größten Kreditgeber sind die Raiffeisen Bank International und die zur italienischen UniCredit gehörende Bank Austria. Beide Banken haben nach Gesprächen mit den Aufsichtsbehörden der Europäischen Zentralbank beschlossen, ihr Engagement bei Signa zu reduzieren.
Trotz der Krise auf dem Immobilienmarkt sehen die österreichischen Banken keine übermäßigen Risiken. Die Erste Group zum Beispiel betonte, dass ihr Portfolio an Gewerbeimmobilien sehr solide sei und der gemeinnützige Wohnungsbau in Österreich ein wesentlicher Teil ihres Geschäfts sei. Die RBI erklärte, dass ihr Kreditportfolio in diesem Sektor stark diversifiziert und gut abgesichert sei.
Auch wenn die Deutsche Bahn möglicherweise mit einem Streik rechnet und die Renten im Jahr 2024 steigen sollen, bleiben die Auswirkungen auf den Immobilienmarkt abzuwarten. Auch die beliebte Kaffeekette Tchibo steht vor Herausforderungen und stellt eine ihrer Sparten komplett ein.
Dieser Artikel basiert auf dem Originalartikel des Autors.