Hessens Potenzialflächenkataster: Ein digitaler Fortschritt für nachhaltige Stadtplanung

Die Suche nach Baulücken, leerstehenden Gebäuden oder ungenutzten Grundstücken wird für all jene, die sich in hessischen Rathäusern mit der Entwicklung von Flächen befassen, nun erheblich einfacher. Durch das neu eingeführte Potenzialflächenkataster des Landes Hessen können sie nun alle diese Informationen mit nur einem Klick einsehen. Es ist erwähnenswert, dass der Landkreis Gießen die höchste Beteiligung aller hessischen Städte und Gemeinden verzeichnet hat.

Die SWS (Sozialer Wohnungsbau und Strukturförderung im Landkreis Gießen) GmbH hat die Bau- und Planungsfachleute der Kommunen im Landkreis Gießen dabei unterstützt, die digitale Plattform zu nutzen und zu betreuen. Hierzu wurden Webinare und Netzwerktreffen veranstaltet. Die SWS wurde 2017 gegründet und hat seitdem das Ziel, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.

Das Erfassen von kreisweiten Leerständen und Baulücken innerorts stand bereits vor drei Jahren auf der Agenda der SWS, als sie begann, ein eigenes Leerstandskataster zu entwickeln. Dieses Projekt hat nun nahtlos Anschluss an das neu eingeführte Potenzialflächenkataster des Landes Hessen gefunden. Wie Landrätin Anita Schneider erläutert, ist das Wissen über die Lage und Verfügbarkeit bestehender Flächen und Gebäude eine Grundvoraussetzung für eine effektive Planung vor Ort, insbesondere wenn es darum geht, nachhaltig zu agieren und Ortskerne zu stärken.

Neben der Lage können im Kataster auch Informationen zum Gebäudezustand, zur Nutzungsart oder spezielle Merkmale wie Denkmalschutz erfasst werden. Das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen (HMWEVW) und die Firma Softplan Informatik aus Wettenberg, die die Entwicklung und den Betrieb der Anwendung übernimmt, haben das webbasierte Geoinformationssystem den Mitarbeitenden der Kommunen vorgestellt.

Das Potenzialflächenkataster steht den Kommunen seit April 2023 zur Verfügung. Es entstehen keine Kosten für Betrieb, Updates und Systempflege. Das System kann Luftbilder, topografische Karten, Liegenschaftskarten, Flächennutzungs- und Bebauungspläne integrieren. Eine mobile Anwendung ermöglicht es, Flächenpotenziale direkt vor Ort zu überprüfen und in das Kataster aufzunehmen. Es kann auch für die Dorfentwicklung genutzt werden. Die SWS GmbH wird auch weiterhin die Umsetzung und den fachlichen Austausch begleiten.

Aktuell ist das Kataster nur für Kommunalverwaltungen nutzbar. Weitere Informationen finden Sie auf www.landesplanung.hessen.de. Der Autor dieses Originalartikels ist nicht genannt.

Originalartikel: www.lkgi.de/der-landkreis/4820-sws-gmbh-begleitet-kommunen-bei-der-nutzung-des-neuen-potenzialflaechenkatasters