Die Aalener Wohnungsbau plant, die traditionelle „Kehrwoche“ abzuschaffen und stattdessen professionelle Dienstleister mit der Pflege ihrer Gebäude zu beauftragen. Dies betrifft das Putzen der Flure, das Schneiden der Hecken und den Winterdienst. Diese Änderung wird nicht von allen Mietern und Mieterinnen begrüßt. In neugebauten Mehrfamilienhäusern ist diese Praxis bereits üblich, doch in einigen älteren Gebäuden führen die Bewohnerinnen und Bewohner noch selbst Reinigungs- und Winterdienste durch.
Die Aalener Wohnungsbau strebt jedoch an, diese Praxis innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre vollständig abzuschaffen und auf Dienstleister umzustellen. Der Geschäftsführer Michael Schäfer bestätigt, dass dies im Durchschnitt zu Mehrkosten von 40 Euro pro Monat für Mieterinnen, Mieter, Eigentümerinnen und Eigentümer führt.
Es gab Beschwerden über die Qualität der Arbeit der Reinigungsfirmen. Schäfer gibt zu, dass bei solchen Übergängen nicht immer alles reibungslos verläuft, versichert jedoch, dass Mängel behoben werden.
Schäfer sieht die Kehrwoche als veraltet an und führt den demografischen Wandel als weiteren Grund für die Änderung an. Ältere Menschen könnten möglicherweise nicht mehr alle Aufgaben erledigen, insbesondere den körperlich anstrengenden Winterdienst.
Ein weiterer Vorteil der Umstellung ist, dass die Wohnungsbau den Zustand ihrer Gebäude besser kontrollieren kann. Eine Umfrage hat zudem ergeben, dass die meisten Mieterinnen und Mieter einen Hausmeisterservice bevorzugen.
Ein Mieter stellte fest, dass die neue Reinigungsfirma den gleichen Namen trägt wie das stadteigene Stadion, das vom Fußballverein VfR Aalen genutzt wird. Er vermutete eine Verbindung zwischen der Vergabe des Reinigungsauftrags und der Tatsache, dass die Firma den Verein sponsert. Schäfer weist dies jedoch zurück und betont, dass die Firma den Zuschlag aufgrund ihres günstigsten Angebots erhalten hat.
Die Aalener Wohnungsbau ist eine Tochtergesellschaft der Stadt und der größte Anbieter auf dem Wohnungsmarkt in Aalen. Sie vermietet und verwaltet 1500 Mietwohnungen, 1000 Eigentumswohnungen und 421 Studentenapartments.
Dieser Artikel basiert auf dem Originalartikel von Oliver Giers.