Die aktuelle Baubranche durchlebt eine Krise, die sich auch auf die Planungen des neuen Stadtteils Krampnitz auswirkt. Der Immobilienkonzern Vonovia plant nun 350 Wohnungen weniger als ursprünglich geplant. Statt 1800 Einheiten sollen nun nur noch 1450 Wohnungen vom privaten Immobilienunternehmen errichtet werden. Allerdings hat sich die Wohnen in Krampnitz GmbH (WiK), eine Tochtergesellschaft der Deutschen Wohnen, bereit erklärt, die Entwicklung des östlichen Quartier-Entrées, des Stadtplatzes-Ost, zu übernehmen.
Bernd Rubelt, Baubeigeordneter, und Vertreter des Entwicklungsträgers Potsdam (ETP) haben diese Änderungen im Rahmen einer Pressekonferenz bekannt gegeben. Die Anpassungen der Bautätigkeit der WiK sind in Absprache mit der Landeshauptstadt und dem Entwicklungsträger erfolgt. Sie umfassen eine Rückgabe von Grundstücken und einen Flächentausch zwischen ETP und WiK.
Die Wohnen in Krampnitz GmbH übernimmt die Entwicklung des Stadtplatzes-Ost mit einem geplanten Fertigstellungstermin im Jahr 2029. Hier sollen die ersten Nahversorgungseinrichtungen des Stadtviertels entstehen. Ein Wettbewerb soll die Planungen für den Platz unterstützen.
Außerdem könnten sich die Zuständigkeiten im Quartier weiter verändern. Die WiK könnte möglicherweise zwei der geplanten Quartiersgaragen abgeben. Die erste soll 2027 fertiggestellt werden. Durch diese Planänderung verringert sich der Anteil der WiK an der Baumasse um sechs Prozent. Der Entwicklungsträger erhöht seinen Anteil auf 75 Prozent, während die WiK nur noch 25 Prozent hält.
Die Vertreter des Entwicklungsträgers Potsdam sind mit dem Arrangement zufrieden. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen sei die planmäßige Fertigstellung von dringend benötigtem Wohnraum gesichert. Darüber hinaus erhöht sich durch die zurückgewonnenen Flächen der Handlungsspielraum des Entwicklungsträgers bei der Entwicklung und Gestaltung des Quartiers.
Die ersten Mieterinnen und Mieter sollen im Frühjahr 2025 in Krampnitz einziehen. Allerdings wird es bis 2029 dauern, bis die Sozialwohnungen in den Neubauten zwischen den denkmalgeschützten Kasernenbauten entstehen. Dennoch könnte bereits früher „preisgedämpftes Wohnen“ realisiert werden.
Die Erreichbarkeit des neuen Viertels wurde ebenfalls diskutiert. Eine Voraussetzung für die Erweiterung auf 10.000 Einwohner ist unter anderem eine Tram-Anbindung. Zu den Grundpfeilern des Mobilitätskonzepts zählt auch ein Radschnellweg ins Stadtzentrum. Eine neue Machbarkeitsuntersuchung wird derzeit erarbeitet, deren Ergebnisse zum Jahresende erwartet werden.
Dieser Artikel basiert auf dem Originalartikel des Autors.