Die Wohnungsnot in Köln verschärft sich zunehmend, besonders im Bereich des bezahlbaren Wohnraums. Dieser Mangel an Wohnraum ist seit Jahren eine bestehende Herausforderung, die sich durch steigende Zinsen und andere veränderte Rahmenbedingungen weiter zuspitzt. In einer aktuellen Sitzung des Stadtrates wurde dieses Thema intensiv diskutiert. Zudem fand kürzlich ein Unterbezirksparteitag der SPD statt, bei dem der Leitantrag „Volle Power für bezahlbares Wohnen in Köln“ debattiert wurde.
Die Initiative für gemeinwohlorientiertes Wohnen hat ebenfalls einen Brief an die demokratischen Fraktionen im Kölner Rat geschrieben, in dem sie ihre Bedenken und Vorschläge zur aktuellen Wohnungsbausituation darlegt. Die Debatte nimmt an Fahrt auf und es besteht breite Einigkeit über die Dringlichkeit des Themas.
Die Sozialdemokraten haben einen Antrag mit dem Titel „Sofortprogramm: Jetzt bezahlbaren Wohnraum schaffen – Sozialpolitische Katastrophe abwenden!“ gestellt, der von verschiedenen Fraktionen begrüßt wurde. Es wurde vorgeschlagen, dass das Thema weiterhin im Fachausschuss Wohnen behandelt werden soll.
Die Diskussion dreht sich vor allem darum, wie gemeinwohlorientierte Akteure im Wohnungsbau gefördert, mehr Flächen für den Wohnungsbau aktiviert und Bauanträge schneller bearbeitet und genehmigt werden können. Zurzeit werden in Köln nicht die geplanten 6.000 Wohnungen pro Jahr fertiggestellt, sondern eher nur ein Drittel davon.
In der gleichen Ratssitzung wurde darüber diskutiert, ob die Gesellschaft für Stadtentwicklung „modernes Köln“ aufgelöst werden soll. Dieser Vorschlag wurde jedoch vertagt. Die Stadt hält über den Stadtwerkekonzern 89,5 Prozent der Anteile an „modernes Köln“ und durch die Auflösung der Gesellschaft könnten Kosten gespart werden.
Darüber hinaus bringt der frühere Grünen-Geschäftsführer Jörg Frank Lösungsvorschläge in die Debatte ein und schlägt vor, die Gesellschaft zu einer rein städtischen Wohnungsbaugesellschaft umzuformen.
Insgesamt ist die Frage nach bezahlbarem Wohnraum in Köln von hoher sozialer Bedeutung. Ohne entschlossenes Handeln könnte die Situation in eine sozialpolitische Katastrophe führen. Die SPD will bezahlbaren Wohnraum schaffen und bis 2030 die Obdachlosigkeit beenden.
Die Sozialdemokraten erinnern daran, dass die aktuelle Situation ähnlich ist wie in den 1970er und 1980er Jahren, als es durch politisches Handeln gelang, die Wohnungsnot auf kommunaler Ebene zu lindern. Aktuell fehlen nach Angaben der Sozialdemokraten mehr als 2,2 Millionen Quadratmeter Wohnfläche und in den kommenden fünf Jahren werden mehr als 10.000 Wohnungen aus der sozialen Bindung fallen.
Darüber hinaus regt die SPD an, private Kölner Investoren, regionale Wohnungsbaugesellschaften und gemeinwohlorientierte Genossenschaften stärker zu unterstützen. Sie fordert die Bereitstellung von städtischen Flächen für den geförderten Wohnungsbau, die Förderung von 20.000 neuen Wohnungen durch ein Milliardenpaket aus dem städtischen Haushalt und eine Taskforce für geförderten Wohnungsbau.
Die gemeinwohlorientierten Genossenschaften und Projekte fordern ein städtisches Wohnungsbauförderprogramm und kritisieren, dass die Verwaltungsspitze dies ablehnt.
Die Debatte zeigt deutlich, dass die Lösung der Wohnungsnot in Köln eine breit angelegte Anstrengung erfordert, die alle Interessengruppen einschließt. Mit Mut und Entschlossenheit kann die Wohnungskrise bewältigt werden. Es bleibt zu hoffen, dass die Politik die nötigen Schritte unternimmt, um den Wohnungsbau in Köln voranzutreiben und bezahlbaren Wohnraum für alle Bürger zu schaffen.