Trendwende im Wohnungsbau: Mehr Wärmepumpen, hohe Kosten

Laut neuesten Daten der Bauaufsichtsbehörden entstanden im Jahr 2023 insgesamt 5.487 neue Wohngebäude, was einen Rückgang von 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. In diesen Gebäuden wurden 12.098 Wohnungen fertiggestellt, was einem leichten Rückgang von 0,7 Prozent gegenüber 2022 entspricht. Mehr als die Hälfte dieser Wohnungen befanden sich in Mehrfamilienhäusern und Wohnheimen, deren Anzahl sich kaum verändert hat. Einfamilienhäuser machen ein Drittel aus, hier ist ein Rückgang von 7,4 Prozent zu verzeichnen, während Zweifamilienhäuser mit einem Anstieg von 17,4 Prozent den Rest ausmachen.

Trotz steigender Baukosten blieb die durchschnittliche Wohnfläche nahezu konstant. Mit insgesamt 1,38 Millionen Quadratmetern lag sie auf dem Niveau des Vorjahres. Die durchschnittliche Größe einer fertiggestellten Wohnung betrug 2023 mit 114 Quadratmetern fast dasselbe wie 2022 (113 Quadratmeter). Allerdings kletterten die veranschlagten Baukosten auf insgesamt 2,76 Milliarden Euro, was einen Anstieg der durchschnittlichen Kosten pro Wohnung von 5,7 Prozent bedeutet – von etwa 216.000 Euro im Jahr 2022 auf rund 229.000 Euro im Jahr 2023.

Die Anzahl der fertiggestellten Wohnungen je 10.000 Einwohner variierte regional stark: Landkreise verzeichneten im Durchschnitt 31 Wohnungen, während es in kreisfreien Städten 25 Wohnungen waren. An der Spitze stand die kreisfreie Stadt Landau mit fast 59 Wohnungen, während Frankenthal mit etwa drei Wohnungen das Schlusslicht bildete. Unter den Landkreisen war der Eifelkreis Bitburg-Prüm mit 58 fertiggestellten Wohnungen führend, der Kreis Kaiserslautern lag mit 12 Wohnungen am unteren Ende.

Ein weiterer bemerkenswerter Trend ist der deutliche Anstieg bei der Nutzung von Wärmepumpen. Über 73 Prozent der neu fertiggestellten Wohngebäude wurden 2023 mit Wärmepumpen beheizt, während es vor zehn Jahren nur 40 Prozent waren. Im Gegensatz dazu ist der Anteil der mit Gas beheizten Gebäude auf knapp 16 Prozent gesunken – ein starker Rückgang im Vergleich zu den etwa 46 Prozent im Jahr 2013.

Die erhobenen Daten zu den Baufertigstellungen werden entweder kontinuierlich nach Bekanntwerden der Fertigstellung eines genehmigten Bauvorhabens oder im Rahmen der Bauüberhangsstatistik an das Statistische Landesamt übermittelt. Daraus erstellt das Amt jährlich die Baufertigstellungsstatistik. Allerdings können Nachmeldungen von Fertigstellungen aus früheren Jahren zu Schwankungen in den Daten des jeweiligen Bauamtes führen, was die reale Entwicklung verzerrt darstellen kann. Zudem ist das genaue Datum der Fertigstellung nicht immer bekannt, sodass die Zuordnung bisweilen zu dem Jahr erfolgt, in dem die Meldung eingegangen ist.

Diesen Einblick in die aktuellen Entwicklungen des Wohnungsbaus liefert der Autor des Originalartikels.