Immobilien 2024: Herausforderungen und Chancen

Die Immobilienbranche steht im Jahr 2024 vor einer Reihe von Herausforderungen, die durch strengere Finanzierungsanforderungen und den zunehmenden Druck, Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien (ESG) zu berücksichtigen, noch verschärft werden. Eine aktuelle Untersuchung, die von PwC und dem Urban Land Institute (ULI) durchgeführte „Emerging Trends in Real Estate 2024“-Studie, wirft ein Licht auf verschiedene Bereiche des Immobilienmarktes, einschließlich Hausbau, Immobilienentwicklung, Baugewerbe und Mauerwerksbau und wie sich die aktuellen Trends darauf auswirken.

Trotz der vorhandenen Unsicherheiten gibt es auch Anlass zu vorsichtigem Optimismus. Ein Drittel der in der Studie befragten Fachleute erwartet eine Zunahme der Rentabilität im Jahr 2024, was einen Aufwärtstrend im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Allerdings werden die positiven Erwartungen durch langsames Wirtschaftswachstum in Europa und die Angst vor einer möglichen Rezession gedämpft.

Die aktuellen Zinsentwicklungen, Inflation und die Wachstumsaussichten der europäischen Wirtschaft werden als zentrale Herausforderungen identifiziert. Es besteht eine deutliche Kluft zwischen den Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern, und 75 % der Branchenführer sind der Ansicht, dass die derzeitigen Immobilienbewertungen nicht alle Herausforderungen und Chancen des Marktes widerspiegeln. Die Unsicherheit in Europa hat zu einem beachtlichen Rückgang des Investitionsvolumens geführt, mit einem von MSCI verzeichneten Rückgang des Transaktionsvolumens um 42 % im Vergleich zu den Jahren vor der Covid-Pandemie (2015-2019).

Um den Immobilienmarkt wiederzubeleben, sind stabile Finanzierungsbedingungen, eine Erholung der Wirtschaft und niedrigere Zinssätze erforderlich, um die Rentabilität zu verbessern. Hinzu kommt, dass eine anstehende Welle von Refinanzierungen zusätzliches Eigen- und Fremdkapital notwendig machen wird, um finanziellen Schwierigkeiten entgegenzuwirken.

Deutsche Großstädte wie Berlin, München, Frankfurt und Hamburg, die früher als sichere Anlagehäfen angesehen wurden, verlieren angesichts der trüben wirtschaftlichen Prognosen Deutschlands für das Jahr 2024 an Attraktivität für Investoren. Stagnierendes Wachstum und gestiegene Baukosten setzen der Immobilienbranche zu.

Die Studie hebt hervor, dass ESG-Aspekte in den kommenden 12 bis 18 Monaten eine entscheidende Rolle bei der Bewertung von Immobilien spielen werden. Langfristig wird erwartet, dass ESG-Aspekte den größten Einfluss ausüben. Dieser Fokus auf Nachhaltigkeit bietet neue Investitionsmöglichkeiten in Bereichen wie erneuerbare Energien, Datenzentren und das Gesundheitswesen.

Obwohl die aktuellen Herausforderungen nicht zu unterschätzen sind, gibt es durchaus Chancen, insbesondere im Hausbau, Baugewerbe und Mauerwerksbau. Die mittelfristigen Aussichten der Immobilienbranche verbessern sich voraussichtlich, wenn sich die Zinssätze stabilisieren und die wirtschaftliche Unsicherheit nachlässt. Der Sektor kann Vorzüge aus Urbanisierungstendenzen, technologischen Entwicklungen und einer steigenden Nachfrage nach nachhaltigen Gebäudelösungen ziehen. Dieser Artikel basiert auf Erkenntnissen des Autors des Originalartikels.