Stefan Petzold, ein Experte des Naturschutzbundes Nabu, äußert Kritik an der aktuellen Wohnraumstrategie der Bundesregierung. Er erklärt, dass an Orten, wo es nicht notwendig ist, Wohnraum geschaffen wird. Es wird in flächenintensiven Einfamilienhäusern auf dem Land gebaut, anstatt in Mehrfamilienhäusern in Ballungsgebieten, was in vielerlei Hinsicht sinnvoller wäre.

Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, den Flächenverbrauch bis 2030 auf weniger als 30 Hektar pro Tag zu reduzieren. Obwohl dieser seit Jahren sinkt, liegt er laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2022 immer noch bei 55 Hektar pro Tag und ist in diesem Jahr sogar leicht gestiegen. Das Umweltbundesamt empfiehlt, landwirtschaftliche Flächen unberührt zu lassen und stattdessen bevorzugt Brachflächen zu nutzen. Kommunen sollten Freiflächen und Baulücken in ihren Siedlungsräumen schließen und leerstehende Gebäude in Innenstädten und Dorfkernen nutzen.

Dennoch gehen viele Gemeinden weiterhin den Weg, Einfamilienhaussiedlungen auf unbebautem Land zu planen. Petzold merkt an, dass dies weder aus umwelt-, verkehrs- noch aus energiepolitischer Sicht nachhaltig ist. Der Autor des Originalartikels ist Stefan Petzold.

Originalartikel: taz.de/Wohnungsbau-und-Umweltschutz/!5970736/