Die geplanten Baukosten für ein bedeutendes städtebauliches und arbeitsorganisatorisches Projekt in Bad Soden belaufen sich auf rund 18,6 Millionen Euro. Dieses Projekt wird von Bürgermeister Frank Blasch (CDU) als zentrales Vorhaben der Stadt in diesem Jahrzehnt angesehen. Sollten die Pläne wie vorgestellt umgesetzt werden, hätte dies erhebliche Auswirkungen auf die Bewohner, die Verwaltungsmitarbeiter und das Stadtbild im Zentrum.

Die Stadtverordnetenversammlung hatte 2020 beschlossen, die seit 2019 leerstehende Medico-Palais zur Verwaltungsstätte zu machen. Der aktuelle Entwurf plant eine denkmalgerechte Sanierung des Palais und eine zweistöckige Erweiterung auf dem bestehenden Kellergeschoss. Dies würde nicht nur Platz für einen kleinen Versammlungsraum bieten, sondern auch die Möglichkeit, die Verwaltungsteile aus Neuenhain zu integrieren. Das Erdgeschoss wäre weiterhin für öffentliche Veranstaltungen nutzbar, während in den oberen Stockwerken Wohnungen, Arztpraxen oder Büros entstehen könnten.

Zusammen mit dem Paulinenschlösschen und dem Kulturzentrum Badehaus würde so ein neuer „Verwaltungscampus im Denkmalensemble Alter Kurpark“ in Bad Soden entstehen. Dies hat laut Bürgermeister Blasch aus drei Gründen Charme: Erstens würde das architektonisch bedeutsame Palais wieder genutzt und öffentlich zugänglich gemacht werden. Zweitens würde das derzeitige Rathaus, das stark sanierungsbedürftig ist, frei werden und zahlreiche Möglichkeiten für eine städtebauliche Entwicklung des gesamten Areals bieten. Drittens würde es die Verwaltung effizienter machen, da alle an einem Ort zusammenkommen würden.

Vorausgesetzt, die Stadtverordneten stimmen dem Plan in ihrer Sitzung am 13. Dezember zu, könnte 2024 die Entwurfsplanung und 2025 der Baubeginn erfolgen. Der Umzug könnte dann 2027 oder 2028 abgeschlossen sein, was laut Blasch ein „Meilenstein“ 50 Jahre nach der Zusammenlegung von Bad Soden, Altenhain und Neuenhain wäre.

Die Corona-Pandemie hat das Projekt sowohl verzögert als auch ermöglicht. Fast drei Jahre sind seit dem Beschluss zur Vorentwurfsplanung vergangen. Dank der Pandemie konnten jedoch detailliertere Pläne entwickelt werden, da viele städtische Mitarbeiter mittlerweile bis zu 40 Prozent ihrer Arbeitszeit im Home Office verbringen. Dies hat die Integration der Verwaltungsstelle Neuenhain ermöglicht, da weniger Platz benötigt wird. Zukünftig wird es flexible Arbeitsplätze anstatt personalisierter Schreibtische geben.

Einige der bisherigen Umbauten im Palais sollen rückgängig gemacht und ein zentraler, barrierefreier Haupteingang geschaffen werden. Zudem sind Beratungsräume im Erdgeschoss und ein Sozialraum mit Außenbereich geplant. Im Keller soll Platz für Duschen und Umkleiden entstehen und die Außenanlagen sollen weitestgehend erhalten bleiben.

Trotz der hohen Baukosten von rund 18,6 Millionen Euro und einer zusätzlichen Reserve von 5,6 Millionen Euro für unvorhergesehene Ausgaben, hält Bürgermeister Blasch das Projekt für „absolut vertretbar und machbar“. Ein Teil der Summe wird durch Kredite finanziert werden müssen. Er betont jedoch auch die Effizienzgewinne und weist darauf hin, dass ohne dieses Projekt erhebliche Sanierungsarbeiten in den bestehenden Gebäuden anfallen würden. Zudem besteht die Möglichkeit, das Gelände des jetzigen Rathauses zu verkaufen.

Der Originalartikel wurde von Frank Blasch verfasst.

Originalartikel: www.fr.de/rhein-main/main-taunus-kreis/bad-soden-ort78906/verwaltung-soll-ins-medico-palais-92651906.html