In einem Doppelinterview diskutierten die Syspro-Unternehmer Matthias Schurig und Ulrich Lütkenhaus über die Zukunft ihrer Branche im Kontext wirtschaftlicher und klimapolitischer Herausforderungen. Sie stellten fest, dass trotz der Notwendigkeit von Wohnungen, Häusern und gebauter Infrastruktur in Deutschland, der Markt für Hersteller von Betonfertigteilen nicht so reibungslos funktioniert, wie man es erwarten könnte.
Lütkenhaus erklärte, dass Betonfertigteilhersteller trotz des Ukraine-Konflikts und dessen Auswirkungen auf die Baubranche in der Vergangenheit Umsatzzuwächse erzielen konnten. Allerdings seien diese Zeiten vorbei und der Neubau werde zunehmend schwerer finanzierbar.
Inmitten dieser wirtschaftlich herausfordernden Phase muss der Bausektor sich auch an neuen klimapolitischen Zielen orientieren. Laut Schurig ist das Thema Klimaschutz in der Baustoffindustrie deutlich dynamischer geworden. Sie arbeiten mit Hochschulen und Universitäten an der Entwicklung neuer Baustoffe wie Carbonbeton, der eine ressourcenschonende Bauweise ermöglicht.
Auf die Frage, wie Betonfertigteilproduzenten die wirtschaftliche Talsohle durchbrechen und gleichzeitig umweltpolitische Vorgaben erfüllen können, erklärte Lütkenhaus, dass die Reduzierung von Kosten und Aufwand sowie die Substitution von Zement zentral seien. Die CO2-Reduzierung sei nicht nur eine politische Vorgabe, sondern auch eine wichtige Motivation zur Weiterentwicklung.
Schurig ergänzte, dass neben der Anwendung klimagerechter Energietechnologien auch neue Verfahren benötigt werden, die mit sauberer Energie gleichwertige Vorprodukte herstellen. Er betonte, dass die Wasserstofftechnologie der beste Weg sei, und forderte politische Maßnahmen zur Förderung dieser Technologie.
Lütkenhaus unterstrich die Bedeutung der Serienproduktion von Betonfertigteilen als Lösung für den Wohnungsbau und betonte, dass ihre Produkte sozialen Herausforderungen begegnen können. Beide Unternehmer zeigten sich entschlossen, die Herausforderungen in ihrer Branche zu meistern und ihre Unternehmen weiterzuentwickeln, um sowohl wirtschaftliche als auch klimapolitische Ziele zu erreichen.
Der Originalartikel wurde von den Syspro-Unternehmern Matthias Schurig und Ulrich Lütkenhaus verfasst.